Es war eine frühmorgendliche Bahnfahrt im ICE-Speisewagen von Basel nach Zürich im Juni 2016. Zwei junge Mitpassagiere um die 30 sprachen intensiv und leidenschaftlich über ihren Kurzfilm «La femme et le TGV» und über ihre grosse Leidenschaft das Filme machen. Erst später, kurz nach Aarau, erfuhr ich ihre Namen: Timo von Gunten und Giacun Caduff. Aufmerksam hörte ich den beiden jungen Filmemachern mit den leuchtenden Augen zu. Daraus entwickelte sich ein angeregtes Gespräch. Die Chemie stimmte und kurz vor Zürich tauschten wir unsere Visitenkarten aus. Rund 12 Stunden später erhielt ich zur nächtlichen Stunde von Timo von Gunten eine Nachricht mit dem Link und dem Passwort zu ihrem Film. Und was ich da in dieser Nacht im Juni sah, ein Kurzfilm mit dem Titel «La femme et le TGV» mit Jane Birkin in der Hauptrolle, begeisterte und berührte mich. Ich schaute mir in dieser Nacht den Kurzfilm drei weitere Male an und entschloss mich, Timo von Gunten und Giacun Caduff und ihre Mitstreiter Jean de Meuron und Bela Böke mit meiner PR-Erfahrung «für Gotteslohn» zu unterstützen.
Was folgte, war eine Geschichte wie aus einem Film: Unser Zug mit den jungen Filmemachern nahm rasend schnell Fahrt auf und rollte unaufhaltsam bis nach Hollywood. Mit Halt in Locarno und weiteren Filmfestivals sowie einigen Medienterminen mit grosser Media Coverage sowie dank einer sorgfältig geplanten PR-Kampagne in den USA endete unsere Bahnfahrt schliesslich im Februar 2017 in Los Angeles an der Nacht der Oscar-Verleihung. Die ganze Schweiz sprach über die jungen Schweizer Filmemacher mit den grossen Träumen und den leuchtenden Augen. Wer hätte das damals im ICE-Speisewagen kurz nach Aarau gedacht!
Ich freue mich, dass für Timo, Giacun, Bela und Jean die faszinierende Reise im Filmbusiness weitergeht. Gute Fahrt! Ihr habt es drauf! Timo von Gunten und Giacun Caduff sind heute zwei Jahre später Mitglieder der Oscar Academy.