Am kommenden Wochenende startet der Ski-Weltcup in Sölden in die neue Saison. Am Sonntag findet der Riesenslalom der Herren statt. Marco Odermatt war am vergangenen Sonntag Gast im «sportpanorama» und sprach bei Jann Billeter über den anstehenden Weltcupwinter und die spezielle Vorbereitung.
Zuletzt hat sich das Swiss Ski-Team im Skigebiet der Diavolezza in St. Moritz auf die neue Weltcupsaison vorbereitet. Marco Odermatt sprach den Verantwortlichen von Swiss Ski in diesem Zusammenhang ein grosses Lob aus. Die Trainer hätten die Piste auf dem Gletscher nach dem Neuschnee hervorragend gewässert, so dass das Team im Engadin optimale Trainingsbedingungen vorfand und so am letzten Schliff vor der neuen Saison arbeiten konnte.
Covid-19 war auch für den jungen Buochser eine Herausforderung. Glücklicherweise konnte er sich schnell einen Trainingsraum zu Hause in Buochs einrichten. Im Sommer kam Kurt Kothbauer, Swiss Ski-Konditionstrainer der GS-Gruppe, rund sechs Wochen zu Marco nach Nidwalden, um mit ihm im Athletikbereich zu arbeiten. Gleichzeitig war der Skirennfahrer sehr froh, dass er bereits kurz nach der Eröffnung im neuen Spitzensport-Center OYM in Cham Trainingseinheiten absolvieren konnte. Das OYM bietet Spitzensportlern eine hochprofessionelle und weltweit führende Infrastruktur für das Athletiktraining und die Rehabilitation. Im Sommer konnten dann wiederum die Fahrer von Swiss Ski von den Gletschern und den Trainingsmöglichkeiten in Zermatt und in Saas-Fee profitieren. Aufgrund der speziellen Covid-19-Situation hatte das Team in der Vorbereitung auch weniger Trainingstage auf Schnee als im Vorjahr. So fielen die Reisen nach Übersee dieses Jahr aus. Dennoch fühlt sich Marco Odermatt bestens gerüstet für die neue Saison, was auch sein Gruppentrainer im Riesenslalom und Super-G, Helmut Krug, bestätigte: «Marco Odermatt ist ein abnormal guter Skifahrer. Er ist mental stark. Ich denke, seine Form ist sehr gut.» Auch die Knieverletzung am Meniskus, die sich der Nidwaldner im vergangenen Jahr in Alta Badia zuzog, ist inzwischen gut verheilt, wenn auch der Heilungsprozess länger ging als erwartet. Gemäss Helmut Krug geht es nun vor allem noch darum, diese Verletzung aus dem Kopf zu kriegen. Den Schlüssel hierfür sieht er in den konditionellen Grundlagen: «Du musst dich konditionell entsprechend vorbereiten, dass du noch mehr Athletik hast. Dann fühlst Du Dich stärker und musst es noch auf die Piste kriegen.» Marco Odermatt sieht er hier auf dem richtigen Weg. «Das System Ski funktioniert». Und auch der Spirit im Schweizer Team scheint nach Aussagen von Marco Odermatt hervorragend zu sein. «Wir haben es auf und neben der Piste gut miteinander. Wir pushen uns gegenseitig, sei es im Konditionstraining oder beim Jassen. Jeder will immer gewinnen und der Beste sein. Das gibt eine super Gruppendynamik.» Seit einigen Jahren wisse man, dass da ein grosses Team heranwachse. Alle hätten in der Vorbereitung immer wieder hervorragende Läufe gehabt. Es gilt diese Trainingsleistungen nun im Weltcup zu bestätigen. Die aktuelle Situation hätte nicht allzu grosse Auswirkungen auf das Training im Sommer gehabt. Vereinzelt wurden andere Akzente gesetzt und es kam zu einigen Umstellungen. Sie hätten im Frühjahr relativ früh bereits wieder mit dem Training begonnen, da die Ferien ausfielen.
Das Schweizer Team startet als letztjährige Nationensiegerin in die neue Saison. Für Marco Odermatt war der Sieg im Nationenwettbewerb neben der Leistung der Athletinnen und Athleten auch das Resultat von hervorragender Arbeit auf allen Stufen und Ebenen im Verband. Diesen Erfolg gilt es nun in der neuen Saison zu bestätigen. Ein Besuch des «sportpanoramas» in Marco Odermatts Heimat in Buochs bei seiner Primarlehrerin Heidi Infanger und seinem ersten JO-Trainer im Nidwaldner Skiverband, Rumo Lussi, zeigte, dass er bereits in seiner Jugend durch seine Lockerheit, Konzentration und Wissbegier auffiel.