Das Wetter war schlecht, der Himmel bewölkt, die Piste weich – doch Stefanie Grob war bereit: Die 20-Jährige aus Weissbad AI startet in Tarvisio im Friaul zum dritten und letzten Mal an einer Juniorinnen-WM. Und zum zweiten Mal nach 2023 war in der Abfahrt keine Konkurrentin schneller als die Appenzellerin.
Es kam bei ihr auch keine Nervosität auf, als die Veranstalter das Rennen der schlechten Verhältnisse wegen in zwei verkürzte Läufe aufteilten – Stefanie Grob gelang eine absolute Punktlandung. Sie gewann den ersten Durchgang mit 14 Hundertsteln Vorsprung und feierte zuletzt mit Jasmin Mathis einen Schweizer Doppelsieg. Im Hundertstelkrimi setzte sich Stefanie Grob durch und triumphierte mit einer einzigen Hundertstel Vorsprung.
In ihrer ersten Saison mit einem Fixplatz im Weltcup (Riesenslalom), in der sie sich bisher meist schwer getan hat, bestätigte Stefanie Grob auf eindrückliche Weise den Aufwärtstrend, den sie zuletzt in den Europacuprennen gezeigt hatte. Ihr zweites Abfahrts-Gold ist bereits ihre siebte WM-Medaille auf dieser Stufe – den Super-G (Freitag) und Riesenslalom (Montag), die noch folgen, kann sie nun aus komfortabler Situation angehen.
Stefanie Grob hatte vor zwei Jahren in St. Anton zweimal Gold und zweimal Silber gewonnen und in gewisser Weise an Marco Odermatt erinnert (2018 in Davos fünfmal Gold). Nach ihrem damaligen ersten Grosserfolg auf Juniorenstufe schloss sie sich dem Abrogans-Team an – und vergoldet dieses nun erneut.