Am Innerschweizer Schwingfest im zugerischen Menzingen wusste Lokalmatador Marcel Bieri auf der ganzen Linie zu überzeugen. Im Schlussgang bodigte er den amtierenden Schwingerkönig und ebenfalls von Abrogans betreuten Joel Wicki nach wenigen Sekunden. Damit gewann er nach dem Nordwestschweizer Schwingfest, bei welchem er noch als Ersatzmann für Wicki angetreten und ebenfalls triumphiert hatte, bereits sein zweites Teilverbandsfest in diesem Jahr. Bieri liess nach einem Gestellten im ersten Gang 5 Siege folgen, vier davon mit der Maximalnote.
Zu sagen, dass sich diese bis jetzt schon grossartige Saison angekündigt hatte, wäre vermessen. Aber allein die Tatsache, dass Bieri bis jetzt ohne nennenswerte Verletzung durch die Saison gekommen ist, ist ein wichtiges Argument. Dass er schwingen kann, bewies der Nationalturner auch schon in der Vergangenheit, doch Blessuren standen ihm immer wieder im Weg. Diese Saison passt sehr vieles, wenn nicht sogar alles zusammen. Jetzt heisst es, die gute Form bis zum Saisonhighlight, dem Jubiläumsschwinget im September gutmöglichst zu konservieren.
Umso schöner war der Erfolg für den 29-jährigen Lehrer, weil er in seinem Heimatort Menzingen zustande kam. Er war selbst in die Organisation eingespannt, half bei den Vorbereitungen und beim Werbetrommel rühren tatkräftig mit und kannte entsprechend viele Menschen im Publikum. Für den perfekten Sonntag sorgte auch, dass sein Clubkollege Noe van Essel den zweiten Platz belegte.
Joel Wicki beendete das ISAF auf dem geteilten Rang 4a. Die anderen beiden Abrogans Schwinger Pirmin Reichmuth (6c, Kranz) und Adrian Odermatt (18a) blieben hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. Beide konnten das Fest zwar ohne Niederlagen beenden, die vielen Gestellten waren aber letztlich zu wenig, um ganz vorne mitzumischen.
(Foto: Yannick Blättler)
