Mit der Ambition, den Spezialisten einheizen zu wollen, reiste der 24-jährige Appenzeller in die alte Stadt und wusste dort ab dem ersten Sprung zu überzeugen. Mit sagenhaften 8,41 m, dem zweitweitesten Satz seines Lebens, sprang Simon Ehammer an die Spitze der Weltjahresbestenliste. Die Qualifikation für das Finale am nächsten Abend war damit schnellstmöglich geschafft und sie bedeutete auch formell die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris.
Im Finale folgte am Samstagabend, der von vielen Leichathletik-Fans im Vorfeld als Super-Saturday bezeichnet wurde, die Bestätigung. Eine beeindruckende Leistung wurde mit der Bronzemedaille und einem Flug auf 8,31 m belohnt wurde. In einem Wettkampf, der auf Weltklasse-Niveau geführt und von Olympiasieger Miltiadis Tentoglou aus Griechenland mit der EM-Rekordweite von 8,65 m gewonnen wurde, sprang Ehammer auf den dritten Platz. Nur 7 cm fehlten auf den Italienischen Shooting-Star Mattia Furlani (19). Dieser stellte dabei gleich einen neuen U20-Weltrekord auf.
Der Wettkampf lässt für die Olympischen Spiele aufhorchen. Denn mit seinen konstant guten Leistungen in dieser Saison und dem Potential, das er selbst immer noch sieht, hat sich Simon Ehammer dort endgültig in den Kreis der Medaillen-Anwärter gesprungen. Dass er mit Druck an Grossanlässen umgehen kann, hat er in diesem Jahr schon mehrfach eindrücklich bewiesen. Die Leistung zeigte auch, dass er sich von der vorzeitigen Aufgabe in Götzis erfolgreich erholt hat und dass die Form stimmt.
Für Ehammer geht es jetzt erst einmal weiter mit dem Zehnkampf-Training. Die nächsten Ernstkämpfe bestreitet er am 29. und 30. Juni im Rahmen der Schweizermeisterschaften in Winterthur. Am 5.7. soll bekannt werden, in welchen Disziplinen er in Paris an den Olympischen Spielen teilnehmen wird.
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