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lars interview 03 23Der 25jährige B-Kader-Fahrer Lars Rösti steht vor dem Saisonfinale im Europacup im norwegischen Narvik. Wetterkapriolen, Krankheit und ein Sturz in Wengen machten dem Berner Oberländer in dieser Saison zu schaffen, nachdem er sich in der Saison zuvor einen Weltcup-Fixplatz in der Abfahrt erkämpft hatte. Auch Wochen nach dem Sturz im Kernen-S in der Lauberhorn-Abfahrt kämpft Lars Rösti noch mit den Nachwehen der erlittenen Hirnerschütterung. Es brauche mehr Geduld als angenommen, er habe gelernt, geduldiger zu sein, meinte er im Interview vor dem Saisonfinale.

Lars Rösti, am vergangenen Samstag hat die Weltcup-Saison 2022/2023 in Aspen für Dich mit dem 45. Platz geendet. Was ist Dein Fazit?

Die Weltcup-Saison in der Abfahrt verlief leider nicht ganz ideal. Die Saison hat in Nordamerika eigentlich gut begonnen. Ich habe mich sehr gut gefühlt. Auch die Form hat gepasst. Leider war es in den ersten Abfahrten witterungsbedingt nicht möglich, mit den hinteren Startnummern nach vorne zu fahren. Da hatte ich ein wenig Wetterpech. Dann kamen die Rennen in Europa. In Gröden bin ich im ersten Rennen unter meinen eigenen Erwartungen geblieben, dann konnte ich mich mit Rang 20 in der zweiten Abfahrt steigern und bin in die Punkte gefahren. In Bormio musste ich krankheitshalber aufgrund von hohem Fieber auf den Start verzichten. Es folgten vier Europacup-Rennen in St. Moritz und Wengen mit den Rängen 10, 7, 14 und 12 und dann folgte leider der Sturz in Wengen. 

Was ist in Wengen genau passiert?

Ich erwischte einen Schlag bei der Einfahrt in das Kernen-S. Es hat mir den Aussenski verschlagen und ich bin auf dem Innenski weggerutscht und dann in das Netz gestürzt.

Was ging in einem solchen Moment in Dir vor?

Wir sprechen da von Hundertstel-Bruchteilen. Ich realisierte, dass da nur noch das Netz ist, das mich wird stoppen können und hatte mich innerlich bereits auf den Aufprall vorbereitet. An die folgenden 15 bis 20 Minuten kann ich mich heute nicht mehr erinnern. Als ich wieder zu mir kam, sass ich auf einem Motorschlitten, der mich nach oben zum Helikopter-Landeplatz fuhr. Von dort wurde ich dann in das Spital Interlaken zur Untersuchung geflogen.  

Wie lautete die Diagnose?

Ich habe mir beim Sturz eine Hirnerschütterung zugezogen. Ausserdem hatte ich mir noch das Fussgelenk verstaucht und den Brustkasten geprellt. Erst dachte ich, dass ich noch Glück im Unglück hatte, weil ja nichts gebrochen oder gerissen war und auch das Knie intakt war. Aber es stellte sich dann doch heraus, dass alles ein wenig schwerwiegender war, als erst gedacht. 

Inwiefern?

Die ersten beiden Tage habe ich weitgehend in Dunkelheit auf dem Sofa oder im Bett verbracht. Es gilt in dieser Phase, jegliche Anstrengung für die Augen zu vermeiden. Man darf weder lesen noch TV schauen. Danach habe ich wieder langsam begonnen zu gehen und mich zu bewegen. Die Regeneration verlief am Anfang eigentlich ganz gut. Ich hatte weder Schwindel noch Kopfweh. Zu Beginn hatte ich den Eindruck, dass ich rasch Fortschritte erzielen würde. Im Alltag war es auch ok. Als ich dann 12 Tage nach Sturz wieder in das Training einstieg, musste ich aber feststellen, dass sich alles träge und langsamer anfühlte. In den Trainings ging es noch einigermassen gut, aber wenn der Rennstress hinzukam, dann funktionierte mein Körper nicht wie gewohnt. 

Wie bist Du mental damit umgegangen?

Mental hatte ich das Gefühl, es geht, aber trotzdem war ich noch nicht hundertprozentig bereit. 

Wie geht es Dir heute?

Es geht so. Ich fahre nun noch die letzten Rennen, Super-G und Abfahrt im Europacup-Finale in Narvik und dann noch die Schweizermeisterschaften in Verbier Ende März. Dann werde ich mich erst einmal erholen, um alles vollständig ausheilen zu lassen. Es braucht einfach Zeit.  

Nimmst Du auch etwas Positives mit aus dieser Zeit?

Es ist das erste Mal, das ich mit einer Verletzung von diesem Ausmass konfrontiert bin. Dies ist neu für mich, auch wenn es in einem gewissen Sinn zu diesem Sport gehört. Ich musste lernen, dass man nichts erzwingen kann und dass es manchmal einfach ein wenig Geduld braucht. 

Wie geht es nun im nächsten Jahr weiter?

Es ist heute noch zu früh für eine Standortbestimmung. Ich fahre nun noch die letzten Rennen dieser Saison und dann werde ich sehen, wie die Kaderzuteilung für die nächste Saison aussieht. Ich kann daran nun nichts ändern. Es ist, wie es ist.

(Foto: Sven Thomann)

 

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