Nach den zwei Super-G-Siegen vom Wochenende in Cortina d’Ampezzo führt Marco Odermatt den Gesamtweltcup mit 1386 Punkten souverän an und nähert sich bereits wieder seinem Punktetotal vom Vorjahr (1’639). Auch in der Super-G Wertung führt er bei zwei ausstehenden Rennen mit 148 Punkten vor Aleksander Aamodt Kilde, was den Sieg in der Disziplinenwertung in greifbare Nähe rückt. Insbesondere der erste Sieg vom Samstag verblüffte selbst Marco Odermatt, der in der Woche zuvor noch daran zweifelte, ob die Rennteilnahme nach seiner Knieverletzung überhaupt realistisch ist.
Im ersten Rennen vom Samstag war die Unsicherheit von Marco Odermatt in Bezug auf das Knie noch gross. Der Sieg im ersten Super-G von Cortina war dann nach seinem eigenen Bekunden definitiv einer seiner speziellsten Siege. In den Tagen zuvor hatte er das Knie immer wieder stark gespürt. Er war nicht sicher, ob es für die Rennen in Cortina reichen würde. Dass es dann am Wochenende so gut geklappt hat, ist ein weiteres Mal unfassbar. Im Ziel konnte es Marco Odermatt selbst kaum glauben, dass er eben die Bestzeit realisiert hatte. Im anschliessenden TV-Interview meinte er, dass sich der Lauf nicht besonders schnell angefühlt hätte und er insbesondere am Anfang den Fokus und den Flow, den er normalerweise spürt, vermisst hätte.
Das zweite Rennen vom Sonntag mit der Kurssetzung des Schweizer Speed-Trainers Reto Nydegger war für alle Fahrer eine enorme Herausforderung, was man nicht zuletzt an den vielen Ausfällen sah. Das Vertrauen am Start war bei Marco Odermatt im Vergleich zum Samstag allerdings auch bereits wieder grösser und ab dem ersten Schwung vorhanden. Er war froh um die Startnummer 11. So konnte er sich taktisch auf die Schlüsselstellen vorbereiten. Auch beim Nidwaldner wurde es an diesen Stellen knapp, aber es ging letztlich dann noch auf und führte zum zweiten überlegenen Sieg in Cortina und dem achten Weltcup-Sieg und 15. Podestplatz in dieser Saison.
Nun gilt es sich, vor den anstehenden Weltmeisterschaften in Méribel/Courchevel erst einmal bestmöglich zu erholen und dem Knie noch ein wenig Zeit und Ruhe zu gönnen. Entsprechend gelassen fährt Marco Odermann nach diesen beiden Siegen vom Wochenende nach Frankreich, wo er sich einen Weltmeister-Titel zum Ziel gesetzt hat.
