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saisoninterview2022Der Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt spricht im Interview mit Abrogans unter anderem über die bisherige Saisonvorbereitung, das Trainings-Camp in Chile, die Speedrennen in Zermatt und sein neu lanciertes «Marco Odermatt-Fondue» mit Nidwaldner Bergkäse, das seit September in ausgewählten Coop-Filialen erhältlich ist.

In etwas mehr als zwei Wochen stehst Du in Sölden zum Weltcup-Auftakt bereits wieder am Start. Wie ist Dein Sommertraining verlaufen?

Ich bin gesund, was nicht selbstverständlich ist, und fühle mich allgemein in sehr guter Verfassung. Im konditionellen Bereich konnte ich diesen Sommer noch einmal zulegen. Ein wenig anders präsentiert sich die Situation beim Trainingsumfang auf Schnee: Die Trainingsbedingungen auf den Gletschern in Zermatt und Saas Fee waren in diesem Hitzesommer nicht ideal. Zuletzt mussten in Zermatt auch noch Trainingstage witterungsbedingt abgesagt werden. Momentan stehen wir in der Saisonvorbereitung bei rund 22–23 Skitagen, normal wären rund 30. Vor dem Rennen in Sölden kommen aber hoffentlich noch einige Skitage hinzu.

Inwiefern hat Dich dieser Gesamtweltcupsieg im Sommertraining begleitet. War dies zusätzliche Motivation oder hakt man die vergangene Saison irgendwann einfach ab?

Der Gesamtweltcupsieg hat viel Sicherheit, Ruhe und Vertrauen in das Team gebracht. Man beginnt nicht sofort zu zweifeln, wenn etwas nicht ganz ideal läuft. Während dem Sommertraining fand ich auch Zeit, die Erlebnisse der vergangenen Saison emotional zu verarbeiten. Das Saisonrückblick-Video habe ich mir wiederholt angesehen und daraus auch immer wieder Motivation geschöpft. Ganz generell hat sich dieser Gesamtweltcupsieg vielleicht weniger speziell und besonders angefühlt, als ich mir dies im Vorfeld vorgestellt hatte. Nun steht bereits die neue Saison vor der Tür und alles beginnt bei null.

Hast Du in diesem Sommertraining neue Akzente gesetzt oder habt Ihr weitgehend auf Bewährtes gesetzt?

Wir haben nichts Aussergewöhnliches gemacht. Das Team ist unverändert geblieben. Ich bin noch in einem Alter, wo man überall Verbesserungspotenzial sieht und daran arbeiten kann.

Du hast Dein Team angesprochen, wann siehst Du jeweils Deinen Servicemann Chris Lödler ein erstes Mal wieder?

Seine Saison dauert länger als meine. Wir haben ja unmittelbar nach dem Saisonende mit dem Stöckli-Team noch Materialtests in Samnaun absolviert. In den Sommermonaten sehen wir uns gelegentlich – beispielsweise einmal zu einem Mittagessen, wenn Chris zu Stöckli nach Malters in die Firma fährt - ohne dass wir dauernd in Kontakt stehen. Für den Servicemann ist die Saison ja fast noch anstrengender als für mich. Während ich aus Zeitgründen und zur Regeneration häufig fliege, fährt er noch stundenlang mit dem Bus und dem Material von einem Wettkampfort zum andern. Mit den ersten Trainings auf Schnee intensiviert sich dann unsere Zusammenarbeit wieder. Chris ist dann vor Ort. Bei der ersten Schneetagen geht es primär darum, sich wieder ein gutes Gefühl auf dem Schnee zu verschaffen. Ich nehme zu Beginn zwei bis drei Paar Skis mit auf den Berg, darunter sind ältere Modelle, vielleicht auch ein neues Paar Ski. Im Trainingslager in Chile haben wir dann intensiv an der Materialabstimmung gearbeitet. Diese materialtechnischen Erkenntnisse bespricht Chris dann anschliessend mit dem Team von Stöckli und diese Erfahrungen fliessen in die Weiterentwicklung des Materials ein. Mit Ivo haben wir bei Stöckli einen Testfahrer im Team, der die neuen Skier einfährt.

Wie muss man sich dies vorstellen, wird Dein Material unabhängig von Dir getestet?

Es geht primär darum, das neue Material auf Schnee einzufahren. Ein neuer Ski ist nicht ab dem ersten Tag schnell. Ein neuer Ski muss immer wieder neu gewachst werden, nur so wird er schnell. Ivo testete vergangene Woche ab Mittwoch in Zermatt, wo er das Material einfuhr. Bei den Tests fährt er primär geradeaus. Dabei wird das Gleitverhalten des neuen Materials getestet und geschaut, welche Skier bei den entsprechenden Bedingungen besonders schnell sind. Am Freitag stiess ich dann zum Team in Zermatt dazu und wir besprachen die Erkenntnisse.

Du warst dieses Jahr mit dem Speed-Team zum ersten Mal in Chile. Wie muss man sich dies vorstellen, wenn man dies mit Schweizer Wintersportorten vergleicht?

Die Wintersportorte in Chile sind in einem gewissen Sinne vergleichbar mit der Schweiz. Die Infrastruktur in den dortigen Skigebieten ist nicht ganz auf dem modernsten technischen Stand. Die Technik liegt im Vergleich zur Schweiz vielleicht 10–15 Jahre zurück. Die Skigebiete liegen höher als in der Schweiz. In Chile bewegten wir uns fast immer auf 3000 Metern und höher. Wir haben auch auf dieser Höhe geschlafen. In Chile haben wir auf einer Mischung aus Natur- und Kunstschnee trainiert. Letztlich war das Trainingslager in Chile aber auch eine willkommene Abwechslung im Sommertraining. Wir haben da hervorragend trainiert. Das Wetter und die Bedingungen waren perfekt.

Wie orientiert man sich vor dem Saisonauftakt in Sölden, wo man als Fahrer steht? Vertraut man da primär auf das eigene Gefühl, Vergleichswerte im Training mit Teamkollegen oder auf das Feedback der Trainer?

Man entwickelt als Fahrer selbst ein Gefühl, wo man steht. Daneben sind es primär die Vergleichswerte im Training, die eine gewisse Orientierungshilfe bieten. Das Schweizer Riesenslalom-Team ist international sehr kompetitiv. Wenn ich im Training im Schweizer Team Bestzeit fahre, dann weiss ich, dass ich mit dieser Zeit im internationalen Vergleich in den vorderen Rängen platziert wäre. Die Zusammensetzung im Schweizer Riesenslalom-Team hat sich dabei im Hinblick auf diese Saison verändert. Loïc Meillard hat in das Slalom-Team gewechselt. Seinen Platz im Riesenslalom-Team hat Semyel Bissig eingenommen. Im Speed-Bereich finden auch immer wieder internationale Trainings statt. In Chile haben wir teilweise mit dem französischen und norwegischen Team trainiert, so dass wir da Vergleichswerte über das Schweizer Team hinaus haben.

Inwiefern lassen sich die Erkenntnisse von Chile und den Gletschertrainings auf den Saisonstart in Sölden übertragen?

Die Bedingungen auf den Schweizer Gletschern oder in Südamerika sind mit Sölden nicht vergleichbar. In Sölden finden die Rennen zwar auf einem Gletscher statt. Jedoch werden in grossen Mengen Kunstschnee und natürliche Schneedepots zur Präparierung der Pisten eingesetzt.

Mit der Gran Becca steht dieses Jahr in Zermatt eine neue Abfahrt auf dem Programm. In den vergangenen Jahren fand der Speed-Auftakt immer erst Ende November in Nordamerika statt. Was hat sich da für Dich in der Vorbereitung verändert? Hast Du mehr Speed trainiert?

Das stimmt. Normalerweise habe ich mich in den vergangenen Saisons in der Vorbereitung ganz auf den Riesenslalom und den Auftakt in Sölden konzentriert. Danach sind wir nach Nordamerika geflogen und haben uns in Copper Mountain intensiv auf die Speedrennen in Beaver Creek und Lake Louise vorbereitet. Mit den neu sehr früh in der Saison angesetzten Abfahrtsrennen in Zermatt Ende Oktober mussten wir die Saisonvorbereitung umstellen. Die Situation präsentiert sich dadurch für uns Fahrer eher schwieriger. Von den etwas mehr als 20 Tagen Schneetrainings haben wir rund zehn Tage Speed trainiert.

Du kennst das Skigebiet in Zermatt ja sehr gut. Was ist Dein Eindruck von der neuen Abfahrt?

Auf Schweizer Boden, sprich dem Gletscher in Zermatt, finden nur die ersten 30 Rennsekunden statt, die restlichen zwei Minuten des Rennens werden dann auf der italienischen Seite ausgetragen. Ich bin da noch nie gefahren. Auch war dies bislang gar nicht möglich, weil kein Schnee lag. Es wird also eine neue Erfahrung für mich werden. Am Start werde ich mich auf diese Rennen freuen, ansonsten sind diese im Weltcup-Kalender früh angesetzten Abfahrten für uns Fahrer doch eher zusätzliche Erschwernisse. Damit verlängert sich die ohnehin lange Saison um einen zusätzlichen Monat und dies bei einer klimabedingt immer schwierigeren Saisonvorbereitung auf Schnee.

Seit Kurzem ist Deine neue Fondue-Mischung mit Nidwaldner Bergkäse in ausgewählten Coop-Filialen und in den Wintermonaten auch in der Migros erhältlich. Gibt es jetzt in der Familie Odermatt nur noch Fondue bzw. hast Du schon Feedback zur neuen Mischung aus Nidwalden erhalten?

Ich habe bereits mehrere begeisterte Rückmeldungen von Fans erhalten, die das neue Fondue probiert haben und mir auf Instagram auch Bilder davon geschickt haben. Auch selbst habe ich mein neues Fondue bereits mehrfach gekostet. Dies erinnert mich daran, dass ich bei Intercheese bald wieder eine grössere Bestellung machen muss.

 

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Abrogans
Michael Schiendorfer
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